Dienstag, 28. April 2015

Gimme shelter








Liebe Mitglieder und Freunde der DNH, liebe Nepalfreunde!

Die Opfer sind noch nicht gezählt, das Ausmaß der Zerstörungen nicht absehbar. Das Beben ist eine Katastrophe mit Ansage, deren genauer Zeitpunkt allerdings nicht vorhersehbar war. Aber dass es zu einem großen Beben kommen würde, war den Geologen gewiss.

Alle rechneten irgendwie damit, aber Wenige sind vorbereitet. Und diese Katastrophe kommt zu einem Zeitpunkt, wo die politischen Kräfte ineinander verkeilt sind und sich kein Ausweg abzeichnet. Und was ebenso schwer wiegt: die Verwaltung ist bekanntermaßen schwach oder, sagen wir es geradeheraus, unfähig.

Es wird die Zivilgesellschaft sein, die Opfer ist und auf die man gleichermaßen die Hoffnung setzen muss, dass sie mit diesem Drama verantwortungsbewusst und lösungsorientiert fertig wird. Ein Ende ist noch nicht abzusehen. Die Lawine an schlimmen Nachrichten aus den entfernteren Gegenden, da wo sich das Epizentrum des Bebens befand wird uns erst in einigen Tagen erreichen.

Hilfe tut also Not. Und Zeit bedeutet in diesem Fall Leben. Deshalb sind natürlich zuerst die großen Organisationen gefragt, die über die Erfahrung und nötige Logistik bei einer solchen Naturkatastrophe verfügen. Aber dann sind auch wir als DNH angesprochen und müssen uns jetzt fragen, was wir tun können.

Die DNH betreibt seit über 25 Jahren eine Armenapotheke im größten staatlichen Krankenhaus, dem Bir Hospital. Bilder von der Notfallaufnahme und dem Gedränge davor waren in der Tagesschau zu sehen. Diese Armenapotheke genießt einen ausgezeichneten Ruf. Schon häufig benutzten auch andere Geber und selbst Regierungsstellen unsere Infrastruktur, um medizinische Hilfe an die Bedürftigen auszureichen. Diese Infrastruktur ist intakt. Wir haben äußerst motivierte Mitarbeiter. Der Bedarf an Verbandsmaterialien, Medikamenten, Impfstoffe wird auch mittelfristig sehr hoch sein. Für die Beschaffung benötigen wir dringend finanzielle Hilfe.

Neben der akuten Hilfeleistung im medizinischen Bereich, müssen wir uns allerdings auch darauf vorbereiten, in den Dörfern Hilfe zu leisten. Die Zerstörungen dort sind noch gar nicht bekannt. Als DNH fördern wir Schulen in genau der Region, wo sich das Epizentrum vom 25. April befand (80 km westlich von Kathmandu) und dort wo sich das Epizentrum des heftigen Nachbebens vom 26. April befand (60 km östlich von Kathmandu). Wir fördern 40 Schulen und sind damit in 40 Dörfern tätig. In welchem baulichen Zustand sich viele der einfachen Gebäude befinden, wissen wir noch nicht. Man kann aber bei der vorherrschenden lokalen Bauweise davon ausgehen, dass viele beschädigt, wenn nicht zerstört sind. Unser Ziel muss es sein, dass diese Schulen möglichst schnell wieder den Betrieb aufnehmen können. Den traumatisierten Kindern ist am besten damit geholfen, wenn sie sehr schnell in regelmäßige und feste Strukturen kommen. Wo immer bei den Schulen Reparaturarbeiten und Wiederherstellungsmaßnahmen notwendig sein sollten, werden wir sehen, wie wir helfen können. In den meisten Schulen sind Müttergruppen gebildet worden, so dass wir gegebenenfalls auch Familien helfen können, die durch das Beben in existentielle Not geraten sind. Auch in diesem Bereich haben wir ein Team von hochmotivierten und erfahrenen Mitarbeitern, die die jeweilige Situation vor Ort einschätzen und Lösungen vorschlagen können.

Allerdings benötigen wir hierfür Eure/Ihre finanzielle Hilfe und appellieren deshalb, uns dabei zu helfen und dafür auch im Freundes- und Bekanntenkreis tätig zu werden, um der Katastrophe und deren Folgen effektiv zu begegnen.

Wir bitten also um Eure/Ihre Spende auf unser DNH Konto:

Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft e.V.
Commerzbank Bank Stuttgart 
IBAN: DE03 6008 0000 0182 4971 00
BIC: DRESDEFF600
Verwendungszweck „Erdbebenhilfe“

Auf unserer Homepage www.dnh-stuttgart.org halten wir Euch/Sie unter dem Stichwort „Erdbeben“ auf dem Laufenden. Bewahrt bitte Euer Mitgefühl für die Menschen in Nepal. In diesem Sinne grüße ich sehr herzlich.

Andreas Falk
Vorsitzender DNH