Dienstag, 24. November 2009

mushi shōji – Geburt-und-Tod ohne Anfang

Gestern Abend erreichte mich die eMail eines alten Jugendfreundes. Unser gemeinsamer Freund Klaus Federlein ist vor einigen Tagen in München unerwartet verstorben; am Freitag findet die Beisetzung statt. In Speyer, dem Städtchen, in dem wir gemeinsam zur Schule gegangen sind (oder manchmal auch nicht), gemeinsam das erste Mal gekifft haben, eine Rockband gegründet haben …

Trauer? Ja sicher, auch wenn sich unsere Wege schon lange getrennt haben. Es waren wichtige, prägende Jahre - die Zeit, als wir erwachsen wurden. Die Trauer hat sicher mehr mit mir als mit ihm zu tun. Es ist ein Stück von mir, von meiner Jugend, das nun unwiederbringlich vergangen ist. Wie auch all die Erinnerungen, die ich noch bewahre, verschwinden werden. Das Loslassen schmerzt noch immer.


Der Tod kam über Nacht zu Dir. Ich hoffe, er war sanft.




While riding on a train goin' west,
I fell asleep for to take my rest.
I dreamed a dream that made me sad,
Concerning myself and the first few friends I had.

With half-damp eyes I stared to the room
Where my friends and I spent many an afternoon,
Where we together weathered many a storm,
Laughin' and singin' till the early hours of the morn.

By the old wooden stove where our hats was hung,
Our words were told, our songs were sung,
Where we longed for nothin' and were quite satisfied
Talkin' and a-jokin' about the world outside.

With haunted hearts through the heat and cold,
We never thought we could ever get old.
We thought we could sit forever in fun
But our chances really was a million to one.

As easy it was to tell black from white,
It was all that easy to tell wrong from right.
And our choices were few and the thought never hit
That the one road we traveled would ever shatter and split.

How many a year has passed and gone,
And many a gamble has been lost and won,
And many a road taken by many a friend,
And each one I've never seen again.

I wish, I wish, I wish in vain,
That we could sit simply in that room again.
Ten thousand dollars at the drop of a hat,
I'd give it all gladly if our lives could be like that.

(Bob Dylan)

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Denk nach!! Wie kannst du glauben, jemand zu sein und von „bevor der Geburt“ und „nach dem Tod“ sprechen? Welche Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft kannst du ergreifen? Seit undenklichen Zeiten gibt es nicht die geringste Abweichung, keinen Augenblick lang. Von der Wiege bis zum Grab ist es nur das. Aber obwohl dies so ist, wenn du es nicht einmal verwirklichst, wirst du genarrt werden von deinen Sinnen und ihren Objekten und wirst dieses Selbst nicht verstehen. Gerade so, als ob du ein Brett vor dem Kopf hättest und nicht sehen kannst, was sich genau vor deinen Augen befindet. Also wirst du den Ursprung deines Körpers und deines Geistes und der Myriaden Dinge nicht verstehen und ohne guten Grund versuchen, Verblendung zu durchschneiden und Erleuchtung zu finden. Da dies so ist, hast du die Buddhas damit belästigt, in der Welt zu erscheinen und die Patriarchen genötigt, freundlicherweise ihre Ermahnungen zu geben. Und obwohl sie diese gnädigen Ermahnungen gegeben haben bist du immer noch in deinen eigenen Ansichten gefangen und behauptest, du könntest es nicht erfassen oder du hättest es nicht verstanden! Wirklich, du bist nicht unwissend, noch bist du mit der Wirklichkeit vertraut, sondern du verweilst stolz in Gedanken und Berechnungen, Unterscheidungen von Gut und Böse.


Verstehst du denn nicht, daß du antwortest, wenn einer ruft und daß du folgst, wenn einer den Finger ausstreckt? Dies wird nicht von unterscheidendem Denken oder von willentlicher Anstrengung bewerkstelligt, sondern ist die Arbeit des Wahren Menschen. Dieser Wahre Mensch hat weder ein Gesicht noch körperliche Merkmale, dennoch zögert er niemals auch nur für eine Sekunde. Das ist der Grund, warum sich dieser Geist erhebt und „Körper“ genannt wird. Wenn der Körper erscheint, verbinden sich die 4 Elemente, die 5 Skandhas, die Millionen Poren und die 360 Knochen und du bist ein Körper. Es ist wie ein Juwel im Licht oder ein Klang, der ein Echo hat. Von der Wiege bis zum Grab gibt es weder Mangel noch Überschuß. Mit solcher Geburt und solchem Tod hat deine Geburt keinen Anfang und dein Tod hinterläßt keine Spuren. Als ob sich die Wellen auf dem Meer erheben und verschwinden, ohne die geringste Spur zurückzulassen. Obwohl die Wellen verschwinden, gehen sie nicht an irgendeinen besonderen Ort. Weil das Meer ist, was es ist, erscheinen große und kleine Wellen und verschwinden wieder.


[…]


Heute Morgen, um etwas Entschiedenes zu dieser Geschichte zu sagen, würde ich euch gerne ein kleines Gedicht vortragen. Wollt ihr zuhören?

Selbst mit der Klarheit der Herbstwasser bis an den Himmel
Wie wollte man es mit dem hofumgebenen Frühlingsmond vergleichen?
Viele Menschen suchen die Klarheit in Ihren Leben
Sie putzen und putzen, doch ihr Geist ist immer noch nicht leer.


(Keizan, Dentoroku, Micchaka-Kapitel)


3 Kommentare:

  1. für Feddus von Manfred Zoller (dem Bass Spieler) ich denke an dich:
    8 Miles High von Golden Earring
    ich lass es gerade richtig laut bei mir im Zimmer laufen... aus dem YouTube http://www.youtube.com/watch?v=0622QTU7raM

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  2. Lieber Manfred,
    schön von Dir zu lesen. Bei der Trauerfeier gab's 'Suzy Q' und 'Stairway to Heaven' zu hören. '8 Miles High' wäre wirklich passender gewesen ... Danke für den Link und herzliche Grüße von der Nahe.

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  3. der Songtext:
    Eight miles high and when you touch down
    You'll find that it's stranger than known
    Signs in the street that say where you're going
    Are somewhere just being their own

    Nowhere is there to be found
    Among those afraid of losing their ground
    Mean grey town known for its sound
    In places small, places unbound

    Now the squares of moving storms
    Some laughing, some just shapeless forms
    Sidewalk scenes and black limosines
    Some living, some standing alone

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